Freitag, April 23, 2010

Emmas IVO

Bild existiert nicht: images/roentgenbild_von_der_klammer.jpgWir hatten uns bereits vor Emmas IVO-Operation aus verschiedenen Beiträgen im Perthes-Forum recht gut informiert. Auch eine Bekannte von uns, die mit ihrer Tochter wegen Hüftluxation im Olgäle war, hat uns viele kleine Details verraten.
Das Röntgenbild hier zeigt übrigens, wie Emmas Oberschenkel heute aussieht. Der Oberschenkelknochen wurde durchtrennt, nach innen gekippt und mit einem Metallwinkel stabilisiert.

Trotz (oder vielleicht sogar wegen) der vielen Vorabinfos wuchs unsere Panik mit jeder Minute, mit der die OP näher kam.

Kurz zusammengefasst war der Ablauf für uns so:

  • Anreise am Tag vor der OP, nochmal Röntgen, Blut untersuchen, Besprechung in der Ärzterunde
  • Kind wird vor der OP abgeholt und narkotisiert (ein extrem verstörender Moment!)
  • Nach der OP kommt ein komplett verpeiltes Kind auf Station
  • Ein paar Stunden später kann man wieder zusammen lachen
  • Die folgende Zeit im Krankenhaus steht im Zeichen von Pflasterwechsel, Krankengymnastik, Nachtschwesterrandale und Arztvisiten

Herr Doktor Eberhardt hat uns vorher erklärt, dass der Klinikaufenthalt im Normalfall etwa 7 bis 10 Tage betragen wird. Wir hätten das beinahe auf 6 Tage drücken können; aber leider hatte der Chefarzt Professor Wirth wegen verschiedener Notfälle am Tag 6 keine Zeit für die Visite.

Bild existiert nicht: images/emma_nach_op.jpgDie Ärzterunde ist eine Sache, die ich vorher noch nie gesehen hatte. Im Olgäle wird man vor einer OP zu dieser Runde eingeladen. In einem Untersuchungsraum wird die bevorstehende OP besprochen — mit bei uns geschätzten 15 Leuten in weißem Kittel und Emma und Mama mittendrin.
Man hat die Gelegenheit, Fragen zu stellen und bekommt diese soweit als möglich beantwortet. Im Fall von Emma haben uns die Ärzte erklärt, dass vor der OP nochmal Röntgenaufnahmen gemacht werden, bei denen Kontrastmittel in die Lücke zwischen Knorpel und Pfanne eingebracht wird, weil man den neu gebildeten Knorpel auf Röntgenbildern nur sehr schlecht sieht.

Tags darauf wurde Emma abgeholt und operiert.

Nach der OP kam sie aufs Zimmer und hing an Tropf und PCA. PCA ist eine Abkürzung für “Patient Controlled Analgesia”; eine Möglichkeit, dem Patienten per Knopfdruck einen Schmerzmittel-Schuss zu verabreichen.

Für mich erstaunlich schnell war unsere Tochter wieder ziemlich voll da und hat sogar mit mir gelacht.

Bereits am Tag nach der OP haben wir Krankengymnastik gemacht und mit dem Rollator das Hopsen auf dem “guten” Bein geübt. Diese Art Rollator hat nichts mit den Dingern gemein, die die alten Leute durch die Stadt schieben. Es handelt sich vielmehr um eine Art “Stop-and-Go”-Gestell (siehe Foto unten).

Hart waren für mich die Nächte, denn mein Begleitpersonenbett hat immer mal wieder beschlossen, zusammenzuklappen. Auch der stündliche Besuch einer Nachtschwester will erst mal ignoriert sein - Emma hat das nicht sonderlich interessiert, sie hat gut durchgeschlafen.

Fünf Tage nach der OP hat Emma ihren letzten planmäßigen Schmerzsaft erhalten.

Bild existiert nicht: images/rollator.jpg Aktuell folgt nun die vermutlich härteste Zeit für uns alle, denn Emma darf ihren Fuß nun für sechs Wochen nicht belasten, ist aber super gut drauf. Deshalb haben wir vom Krankenhaus je ein Rezept für einen Rollstuhl (der ist gut für draußen, aber wir tragen lassen ihn unten, weil wir ihn nicht ständig drei Stockwerke rauf und runter tragen wollen) und einen Kinder-Rollator bekommen.

Genau letzterer ist bei uns in der Region (und auch wohl generell, wie uns die Physiotherapeutin versichert hat) nur sehr schwer zu haben; die Sanitätshäuser, die wir kontaktiert haben, sprachen von mehreren Wochen Lieferzeit. Deshalb habe ich mich gestern nachmittag in der Werkstatt verkrochen und habe einen Rollator für Emma selbergebaut. Auf dem Foto sieht man den Rohbau, ich muss die Schweißnähte noch verschleifen und etwas Lack draufklatschen.

Wer einen groben Plan braucht, darf sich gerne bei mir melden; in sechs Wochen gebe ich das Ding auch gerne an Bedürftige ab.

Donnerstag, April 22, 2010

Wieder daheim

Nachdem ich nun fast eine Woche im Krankenhaus übernachtet habe, durften wir gestern wieder heim mit unserer Emma.

Der Patientin geht es sehr gut (meines Erachtens sogar “viel zu”); hart werden auf jeden Fall die kommenden sechs Wochen, in denen Emma ihren linken Fuß nicht belasten darf.
Die Operation ist laut den Ärzten sehr gut gelaufen, und Emmas Hüfte hat nun Beste Voraussetzungen für eine “normale” Entwicklung.

Ich werde bei Gelegenheit noch ein wenig ausführlicher berichten.

Donnerstag, April 15, 2010

Nun gilt es

Emma ist nun im OP.

Was jetzt schon klar ist, dass ich heute nachmittag wieder nach Stuttgart fahren werde. Schlicht aus dem Grund, weil Oskar sich als nicht Krankenhaus-kompatibel erwiesen hat. Das funktioniert einfach nicht, wenn der Kollege unbedingt um Aufmerksamkeit heischen möchte, während zwei andere Kinder im Zimmer sich von einer Operation erholen sollen/wollen.

Es wird hier im Blog also in nächster Zeit ruhig sein, vielleicht sogar bis Ende nächster Woche.

Mittwoch, April 14, 2010

Wirre Gefühle

Schon vor längerer Zeit hatte ich geschrieben, dass meine Große einen Morbus Perthes hat.

Auf Klugscheiß steckt dahinter eine Ischämie der Femurkopfepiphyse, und diverse Fachleute empfahlen uns unabhängig voneinander eine IVO (die sich wiederum ausgeschrieben äußerst klugscheißerisch intertrochantäre Varisations- bzw. Valgisationsosteotomie nennt).

Ich kläre das mal eben auf: eine Ischämie ist allgemein eine Durchblutungsstörung. Und unter Femur versteht der Fachmann den Oberschenkelknochen. Bei der besagten Femurkopfepiphyse handelt es sich um nichts weniger als die Kugel des Hüftgelenks. Und die IVO ist schließlich eine Operation, bei der die Kugel per Durchtrennung des Oberschenkelknochens anders positioniert wird. Man spricht deshalb auch des öfteren von einer Umstellungsosteotomie, wobei eine Osteotomie wieder allgemein “mechanische Arbeit am Knochen” ist.

Schon vor einiger Zeit haben wir aufgrund der Expertenmeinungen mit dem Olgäle in Stuttgart einen Termin für diese Operation ausgemacht.

Heute nun habe ich Emma, Mama und Oskar nach Stuttgart gebracht, und es ist - speziell für mich als Kerl - äußerst schwierig, meine aktuelle Gefühlswelt für mich selbst einzusortieren oder gar in Worte zu fassen.

Auf der einen Seite sind wir uns supersicher, dass die Leute um Herrn Dr. Eberhardt wirklich gute Arbeit leisten werden. Schließlich machen die gut 300 dieser Operationen im Jahr; das ist eine ganze Menge.
Auf der anderen Seite ist ein menschlicher Körper nicht wie ein Auto, das man nach einer missglückten Reparatur einfach ersetzen könnte beziehungsweise bei dem eine Vorgehensweise A mit Sicherheit das Ergebnis B bringt.

Einerseits verspricht die OP (obwohl unsere Emma bislang komplett beschwerdefrei war), dass Emma mit 20 keine künstliche Hüfte braucht und sich ihr Hüftgelenk wieder normal aufbauen kann.
Andererseits kann uns niemand mit letzter Sicherheit sagen, dass die OP wirklich absolut notwendig ist.

Einerseits rede ich mir ein, dass ich den Leuten 100% vertrauen kann.
Andererseits kenne ich sie nicht wirklich.

Einerseits habe ich mich heute gefreut wie ein Schneekönig, als ich gesehen habe, wie Emma in der Klinik auf der Arche Noah rumgesprungen ist.
Andererseits blutet mir das Herz (und die Augen machen kräftig Pipi dazu), wenn ich weiß, dass sie das morgen Abend nicht machen können wird.

Einerseits interessiert es mich brutal, was die Leute morgen mit meiner Emma machen werden.
Andererseits hatte und habe ich viel zu viel Schiss davor, mir diesen Film anzuschauen.

Morgen ist also die Operation. Und ich bete und drücke sämtliche Daumen (ihr da draußen bitte alle auch!), dass alles absolut glatt geht.

Alles andere - und ich bitte um weitestgehendes Verständnis hierfür - ist mir momentan vollkommen scheißegal.

Montag, April 12, 2010

Linsen im Sicomatic kochen

Wenn man Linsen im Schnellkochtopf macht und so ein ganzes Päckchen mit 400g Linsen in den Top tut, kann es durchaus passieren, dass beim Druck ablassen auch die Linsen mit raus wollen.

Und dann kann es auch vorkommen, dass so eine Linse die Druckablassöffnung verstopft.

Und wenn der Druck in dem Moment schon ziemlich runter ist, kann man als ungeübter Koch zum Eindruck kommen, dass da ja kein Druck mehr drin ist.

Und wenn sich dazu auch noch der Deckel drehen lässt, ist das trotzdem noch lange keine Garantie dafür, dass wirklich kein Druck mehr drin ist.

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Ich hab fast eine Stunde lang geputzt.

Übrigens ist “Sicomatic” ein Markenname von Silit, wohingegen die Suche von WMF “Sicomatic” durch “Schnellkochtopf” ersetzt …

Samstag, April 10, 2010

Schwerverständliches Handy

Gestern wollte ich jemandem was über eine “Bierkiste” SMSen - das übereifrige T9 von meinem Viewty-Handy hat mir aber stattdessen eine “Aidsliste” vorgeschlagen.

Der einzige Alternativ-Vorschlag dazu war die “Bierliste” - von einer Kiste aber keine Spur.

Ich glaub’, ich gehöre mit meinem Alter nicht mehr “dazu”, denn von der Bierkiste weiß ich, was das ist, aber die Wortvorschläge kann ich leider nicht einordnen.

Freitag, April 9, 2010

Vergleichsbild

Bild existiert nicht: images/miese_pflanze_vergleich.jpg


So, da haben wir den bildlichen Direktvergleich. Teilgenommen haben:

  • Eine Casio Exilim EX-Z110, mit der unsere Kinder schon SCHLIMME Sachen gemacht haben
  • Eine in die Jahre gekommene Fuji Finepix S602 Zoom
  • Ein SonyEricsson K810i-Cybershot-Handy
  • Eine Canon EOS 1000D
  • Mein grottiges Viewty

Außer zu Skalieren habe ich nichts mit den Bildern gemacht; sie wurden jeweils im Automatik-Modus ohne gesonderte Einstellungen aufgenommen.

Fazit:
Die Realität bildet definitiv trotzdem keiner der Sensoren ab; ich finde, dass der Super-CCD von der Fuji noch mit am nächsten dran ist.

Miese Pflanze

Bild existiert nicht: images/miese_pflanze.jpgAndrea hat neulich eine Pflanze aus der Geiskräuter-Familie mit heimgebracht. Offenbar handelt es sich dabei um irgendeine Hybrid-Züchtung, die unter dem Markennamen Senetti und dem Zusatz Pericallis vertrieben wird. Die URL auf dem “Typenschild” hat sich inzwischen irgendein Domaingrabber unter den Nagel gerissen, sodass ich von dieser Seite nicht mehr weiß.

Obwohl die Blüten wirklich absolut super aussehen, regt mich persönlich das Kraut momentan nur auf, weil ich einfach keinen Digital-Bildaufnehmer finde, der die für das menschliche Auge extrem knallige strahle-blaulila Farbe abbilden kann.

Das Bild hier hab ich mit meinem ollen Viewty-Handy gemacht, das kommt der Wahrheit tatsächlich noch am nächsten. Die Farben von der EOS sind nicht annähernd so nah am Echt dran.

Bei Gelegenheit mach ich noch mit ein paar anderen Kameras Fotos und stell den Vergleich mal hier ins Blog.

Dienstag, April 6, 2010

Der lügt.

Bild existiert nicht: images/schmalzmuehle_fritz_koenig.jpgAm Wochenende war ich mit meinem Kumpel Andi auf einem Käseseminar in der
Schmalzmühle.
Heute bin ich mir sicher, dass uns der Gastgeber, Fritz König, angelogen hat; dazu aber später mehr.

Die Anfahrt per Tomtom ist schonmal gar nicht so leicht, denn zumindest meines kennt die Schmalzmühle genausowenig wie Waldtann.
Angekommen präsentiert sich die Schmalzmühle als Einsiedlerhof, auf dem die Familie König - tja, man kann es schon so sagen - residiert.

Die Königs bieten neben “Ferien auf dem Bauernhof” und “Einkaufen auf dem Bauernhof” auch besagtes Käseseminar an. So ein Käseseminar wird für zwischen 20 und 30 Leute abgehalten, wobei der Gast in erster Linie bombig unterhalten und ihm quasi nebenbei die Produktion von Weichkäse beigebracht wird.

Drei Stunden lang wird man in einem Saal vom Chef persönlich aufs beste unterhalten. Neben der Verkostung von vier auf dem Hof produzierten Käsesorten “ad libidum” bekommt man - ganz lokalpatriotisch - nebst Streuobstapfelschorle vom Hesselberg und Wassertrüdinger Bier auch den einzigen im Landkreis Ansbach angebauten Wein zu trinken.

Bild existiert nicht: images/schmalzmuehle_fritzens_aeltester_kaese.jpgAuch des Fritzens ältesten Käse bekommt man persönlich und mit Handschlag vorgestellt, freilich ob des Heiligenstatus des Laibes aber ohne den Hauch einer Chance auf Verkostung. Wobei der doch recht interessante Geruch durchaus zu einem kleinen Bissen verleiten könnte …

Selbstverständlich kommt auch die Geschichte des Hofes während der Veranstaltung nicht zu kurz.

Das eigentliche Thema und das unbestrittene Highlight des Nachmittags ist dabei auf jeden Fall die im wahrsten Wortsinne eigenhändige Produktion von Käse.
Ein fünf Liter großer Topf wird unter des Meisters Anleitung per Zugabe von Lab, diversen Beschwörungen und eigenem Handanlegen zu einem ansehnlichen Laib Käse, den die Gäste mit nach Hause nehmen dürfen.
Dort kann er sich je nach Weiterbehandlung zu einem Backsteinkäse, einem Camembert oder einem extrem leckeren in Öl eingelegten Käse verwandeln.

Als zusätzliches Bonbon obendrauf bekommen die Gäste zum Schluss der Veranstaltung noch das Rezept für Weichkäse mit, sodass man die unter Fritz’ wachsamem Blick mühsam erlernten Tätigkeiten wie “den Deckel VORSICHTIG anheben”, “das Lab mit DÜNNEM Strahl beigeben” und “mit EINEM Finger die Konsistenz der Grundmasse prüfen” zuhause fleißig weiter üben kann.

Bild existiert nicht: images/schmalzmuehle_andi_machts_nach.jpg
Wobei ich hiermit beim Betreff angelangt bin:
Der Fritz König behauptete uns gegenüber nämlich, dass sich so ein selbstgemachter eingelegter Käse im Kühlschrank zwischen 6 und 8 Wochen hält — und das stimmt unter Garantie nicht, denn der ist vorher mit 100prozentiger Wahrscheinlichkeit weg …

Arschlöcher!

Bild existiert nicht: images/tanne_geklaut.jpegWir finden es nicht gut, dass jedes Jahr wieder hunderttausende Tannenbäume allein zu Weihnachten hingerichtet werden. Deshalb haben wir uns für Weihnachten 2009 eine Tanne im Topf geholt, diese geschmückt und gehegt und gepflegt.

Im Frühjahr wollten wir dem inzwischen doch schon stattlichen Bäumchen in unserem Wald eine neue Heimat geben.
Wir wollten eine schöne Stelle aussuchen und den Baum mit den Kids zusammen einpflanzen.
Vorbereitend hatte der Opa den Topf eine Woche zuvor schonmal rübergefahren.

Und als wir dann am Karfreitag rübergeradelt waren in den Wald, sahen wir — NIX.

Hat uns doch tatsächlich irgendsoein Arschloch den Baum vom Wald weg geklaut! Und den Topf stehen lassen!

Ich würde das ja noch einsehen, wenn unser Wald irgendwo an einer Hauptdurchgangsstraße wäre. Da ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass jemand denkt “der Baum steht da so allein, den nehm ich mit”.
Aber nein, der Weg zu unserem Wald ist eine Sackgasse, auf dem nur wir, ein paar Landwirte und der Jäger fahren.

Es muss sich also wirklich um ein riesiges und mit voller Absicht handelndes ausgemachtes Arschloch gehandelt haben.

Den W**er, wenn ich erwische, dem ziehe ich glatt unsere Tanne über die Rübe!

😠