Donnerstag, Juni 29, 2017

Kroatienbrocken Teil II

Wir sind bekennende Kaffeejunkies. „Ohne Kaff kein Schaff“ ist nur eines unserer Mottos.
Was glaubt ihr, wie wir an unserem ersten Morgen in Kroatien geschaut haben, als wir feststellen mussten, dass es keine Kaffemaschine im Wohncontainer gibt?
Nun gut, selbst ist der Kreßberger, wir hatten Filter und Kaffeepulver dabei, außerdem gehörte ein Wasserkocher sowie eine Glaskaraffe zur Grundausstattung des Mobile Homes. Damit hatten wir die Voraussetzungen für den manuellen Aufguss beisammen und die besten Voraussetzungen für den Start unserer durchaus steilen Lernkurve …
Weil nämlich das ist so:
Ein handelsüblicher Kaffeefilter wird nicht geklebt. Der wird zusammengefaltet und dann “zusammengeprägt”. Das wiederum bedeutet, dass die Verbindung zwischen den beiden Filterpapierlagen nicht endlos haltbar ist. Sobald man nämlich die ersten paar Schwünge heißen Wassers eingefüllt hat und anfängt, aufmüpfig und ungeduldig zu werden, bricht der Filter durch und das Pulver landet mitsamt dem Wasser in der Kanne. Am Besten hat das Kaffeeaufbrühen für uns funktioniert, wenn wir vorab die Prägekanten des Filters nochmals umgeknickt, dann den Filter in die Karaffe gefaltet und anschließend vorsichtig den Filter zu höchstens zwei Dritteln mit heißem Wasser gefüllt haben. Dann dauert das Aufbrühen von drei bis vier Tassen zwar 10 Minuten, aber da kann man nebenher den Frühstückstisch decken und den Butter (wegen des Genus’: wir sind Hohenloher Franken, Anm. d. Red.) und den Honig auf den Tisch stellen.

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An unserem vorletzten Tag waren unsere Nachbarn gerade ausgezogen, als ein Putztrupp vom Campingplatz nebenan eintraf. Nach einer Weile gesellte sich zusätzliches Personal vermittels eines Golf-Carts hinzu, und just jenes Golf-Cart hatte auf der Ladefläche … TADAAAA … eine Kaffeemaschine!
Unsere durchaus vollständig synchronen, neidvollen und erstaunten Blicke führten dazu, dass der Fahrer uns direkt fragte, warum wir denn bitteschön so schauten. Wir erwiderten, dass er da ja eine Kaffeemaschine (!!!) auf der Ladefläche habe. Worauf er wiederum fragte, ob wir denn gerne eine bräuchten …
Wir Dösbaddel hätten also einfach nur fragen müssen … und das ganze Filtergeknicke und Satzgesaufe hätte nicht sein müssen …
Nuja, wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen …
Knallhart wie wir sind, haben wir dankend abgelehnt und auch den nachfolgenden letzten Morgen (wir waren auch schon am Packen unserer Siebensachen) ohne Kaffeemaschine überstanden.

Dienstag, Juni 27, 2017

Anekdotensammlung

Ich habe nun eine Weile überlegt, wie ich euch von unserem Urlaub in den Pfingstferien erzählen könnte, und einfach war das nicht! Aber ich habe ein Ergebnis, und das ist, dass ich euch in erster Linie von „Dingen am Rand“ erzählen möchte. Von Dingen, die zwar interessant aber eben nicht alltäglich sind.
Viel Spaß!

Wie alles (nicht) anfing
Eigentlich hat unser Urlaub damit angefangen, dass er nicht angefangen hat. Wir hatten nämlich schlicht verschwitzt, dass wir für alle unsere Kids auch Ausweisdokumente benötigen. Die zugehörige Fettnapfrallye würde eigentlich schon alleine genügend Material für einen separaten Blogbeitrag mitbringen, aber aus Gründen des Privatsphärenschutzes möchte ich nicht weiter davon erzählen. Nur soviel: das, was wir gemacht haben, geht in der Stadt definitiv nicht. Dafür muss man auf dem Land wohnen. (Dankedankedanke, Jasmin!)

Mit einiger Verspätung sind wir dann Sonntag mittags aufgebrochen, den Weg nach Kroatien zu suchen. Bis kurz hinter München sind wir noch brav auf der Bundesautobahn gefahren. Dann haben wir stauhalber umgesattelt auf Landstraße und sind (pickerlfrei) auf Land- und Schnellstraßen über Kufstein, Kitzbühel, den Felbertauerntunnel, am Großglockner vorbei, nach Lienz, über den Plöckenpass, nach Udine, Triest und schließlich über Koper nach Umag gefahren.

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Der Trick hier ist, dem Navi als Zwischenstation Lienz (nicht Linz!) schmackhaft zu machen; dann entspricht die berechnete Route ziemlich gut dem Weg, den wir gefahren sind.

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Etwas erschreckt hat mich die Mautstation nach dem Felbertauerntunnel; hier werden 11,20€ fällig, egal ob man ein Pickerl hat oder nicht. Genau dasselbe habe ich auf dem Rückweg über den Tauerntunnel (ohne Felber) gelatzt.

Dank mehrerer Stopps zum Wickeln des Babys, zum Gassi gehen und zum Füttern von uns selbst (lecker Pizza in Paluzza!) haben wir auch noch etwas zusätzliche Zeit verbummelt, sodass wir erst ziemlich spät an unserem Campingplatz eingetrudelt sind - freilich nicht ohne zuvor noch in weitere Fettnäpfchen zu treten …

Ein Fettnapf war definitiv, dass wir in Slowenien gleich an der ersten Tanke eine slowenische Vignette gekauft haben. Für 7 Tage gültig, genutzt für geschätzte 10km slowenische Autobahn. Die Slowenen sind echte Füchse, was die Bestimmung der Mautgebühr anbelangt. Denn die wird nämlich deutlich größer (30€ groß, um genau zu sein), wenn das Fahrzeug über der Vorderachse höher als 1,3m ist. Unser Opel Vivaro zählt da voll dazu, und die 30€ hätten wir uns durch Landstraßen-Fahren sparen können. Allerdings hatten wir nach der doch schon länglichen Anreise und ob der fortgeschrittenen Tageszeit nicht mehr wirklich viel Nerv für solcherlei Experimente.
Die nächste Mautfalle traf uns dann in Kroatien. Kroatien hat keinen €uro sondern eine eigene Währung namens Kuna. Wer nach der Grenze aus welchen Gründen auch immer verpennt, sich an den zweifelhaften Wechselstuben einzufinden, steht unter Umständen genauso dämlich da wie wir. Nämlich ohne Kuna und ohne funktionierendes Plastikgeld mitten in der Nacht an der Schranke einer unbesetzten Mautstation, die nach umgerechnet 0,68€ verlangt …
An dieser Stelle möchte ich ein mindestens zehn- bis zwanzigfaches Hoch an die Truppe Österreicher aussprechen, die uns mit ihrer Kreditkarte aus unserer misslichen Lage befreit haben! Ich hätte euch die angebotenen 5 Euro sehr gern gegeben, wenn ihr sie denn angenommen hättet! Danke nochmals!
Allerdings fragen wir uns auch heute noch, was aus dem Mitarbeiter geworden ist, den uns kurz vor dem Eintreffen der Österreicher der sehr nette Mensch hinter dem Notruf-Knopf versprochen hat. Dessen Lösungsidee war nämlich, uns jemanden vorbei zu schicken, der uns den Obulus in Euro entrichten lässt …
Um kurz nach 23:00 Uhr waren wir in Karigador am CampingIn Umag und haben noch einchecken sowie zu unserem Mobile Home fahren dürfen.

Sonntag, Juni 18, 2017

Abgedriftet

Werte Besucher,
hiermit möchte ich Sie nachträglich davon in Kenntnis setzen, dass ich ein paar Tage weg war (Anmerkung der Redaktion: gut möglich, dass ich auch noch ein paar Fotos mehr veröffentliche; ich bin noch am Sichten).
Bild existiert nicht: images/paar_tage_weg.jpg
;-)

Damit sollte die relative Ruhe in der letzten Zeit hier zumindest teilweise erklärt sein … Die Kommentierfrist habe ich kürzlich drastisch reduziert, weil mir chinesische Drecks-Möchtegern-Turnschuhverkäufer zu viel gespammt haben. Jetzt habe ich das wieder auf fünf Tage eingestellt. Mal sehen, wie dieses Setup nun performt.

Immerhin bin ich mit Erscheinen dieses Beitrag früher wieder “on” als der Wortmischer, wobei ich sehr stark hoffe, dass er sich bald wieder von seiner Blog-Blockade erholt!