Samstag, 21. März 2020

Klar und deutlich

Wenn ihr euch beim Möbelschweden mal so praktische Plastikkistchen mitgenommen habt (die heißen Variera), dann habe ich hier einen eventuell hilfreichen Tipp für euch:

solltet ihr auf den Gedanken kommen, die Dinger in die Spülmaschine zu tun: TUT DAS NICHT. Weil wenn man die Kistchen umdreht, dann sieht man ganz klar und deutlich ein Relief (freilich nur dann, wenn man es versehentlich in einem ganz bestimmten Winkel ins Licht hält). Und dieses Relief wiederum zeigt in nicht übersehbarer Art und Weise eine Hand, die eine Spülbürste hält. Darunter stechen Schriftzeichen hervor, die Folgendes besagen: „Max. 50°C (122°F)“.

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Ignoriert man diesen prägnant und auffallend ausgeführten Reinigungshinweis, könnte die Sache ziemlich Dali-esk schief gehen.

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Anmerkung der Redaktion: Falls die Verformungen nicht zu stark sind, bestehen gute Chancen, die Situation mit heißem (nicht mehr kochenden) Wasser wieder in geordnete geometrische Bahnen zu lenken.

Freitag, 13. März 2020

Nachreiche

Werte Leserinnen und Leser,
in unseren pandemischen Zeiten wird es ja - trotz der überaus wertvollen Tipps vom Postillon - immer mal wieder dazu kommen, dass man selbst etwas kochen muss. Falls dann ab Montag auch in Süddeutschland die Schulen zu machen, ist es um so wichtiger, dass das Essen auch den Kids schmeckt.

Mein Beitrag dazu ist die fotografische Nachreiche zu meinem Veggie-Marsch-Rezept vom vierten Advent.

Nachdem die Gemüsebrühe aufgekocht ist und das geschälte und geschnibbelte Gemüse drin versenkt wurde, muss das Gebräu erstmal vor sich hinköcheln:

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Währenddessen kann man sich um die Zwiebeln kümmern und die mal scharf (aber nicht schwarz!) anbraten:

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Eine Viertelstunde vor Kochzeitende habe ich meine Spätzle im Topf versenkt:

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Das Ergebnis sieht in der Schüssel dann so aus:

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Und obwohl wirklich weder Fleisch noch Wurst drin ist, hat sich der große Sohn gleich zweimal geholt. Scheint also zu funktionieren, das Rezept …

Sonntag, 8. März 2020

Stories aus 2019 - Teil 6 (und Ende)

Als Abschluss-Beitrag habe ich noch ein paar Fotos ohne besondere Ordnung für euch.

Weil wir eine wasserdichte Kamera dabei hatten, haben die Damen recht ausdauernd probiert, so ein “Lange Haare aus dem Wasser schwingen”-Foto zu machen. Das hier ist eins von den Guten.

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Eines Tages hatten wir Besuch im Mobile Home: Eine Gottesanbeterin hockte auf der Vorhangstange! Das sind mal Insekten mit Format, zumindest für mich süddeutsches Landei, der höchstens mal einen Maikäfer sieht.

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Ein Highlight für mich ist das Frühstück: frisches Baguette mit Butter und Honig, dazu einen eisgekühlten Saft. Funktioniert daheim einfach nicht …

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Wir konnten unsere Spuren im Sand hinterlassen.

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Interessant fand ich, wie sehr das Strand-Hinterland von Fréjus den Ostsee-Dünen ähnelt.

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So, nu is gut mit Côte d’Azur - ich schreib euch erst wieder was drüber, wenn wir nochmal dorthin gehen.

Stories aus 2019 - Teil 5

Für mich ein Highlight, für den Rest der Familie eher nicht, war der Besuch der Ruinen des Staudamms von Malpasset.

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Malpasset war bis 1959 der Name einer Ortschaft im Hinterland von Fréjus. Die Ortschaft wurde ausgelöscht, als der Staudamm Im Dezember ’59 brach.

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Wenn man sich anschaut, wo die riesigen Bruchstücke der ehemaligen Staumauer heute liegen, kann man erahnen, wie viel vernichtende Energie das Wasser mitbrachte.

Auch der schönste Urlaub geht irgendwann mal zu Ende, und auf der Rückfahrt haben wir uns auf einen Zwischenstopp in Monaco eingelassen.

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Lang haben wir es dort nicht ausgehalten; das geht mit Kleinkind und Hunden nicht. Dennoch blieb uns so einiges im Gedächtnis. Es fängt schon damit an, dass (wie bereits erwähnt) der Große Wagen an die 2 Meter hoch ist. Dafür muss man erstmal einen Parkplatz finden.

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Wovon ich dringend abraten muss, ist die Verwendung eines mobilen Navigationsgeräts für Monaco. Es sprechen gleich mehrere Gründe dagegen:

  • Monaco liegt schräg an der Küste (das Navi sieht also deutlich weniger Satelliten)
  • Monaco ist mit Tunneln durchlöchert wie ein Schweizer Käse (da sieht das Navi gar nix)
  • und es laufen einige Straßen parallel (da hüpft die eigene Position munter rauf und runter; entsprechend die Routenbeschreibung)

Ich habe das Ding ziemlich zügig ausgeschaltet …
Wir haben ein Parkhaus mit dem schönen Namen „Parking des Agaves“ erwischt. Von außen sah es wie ein Wohnhaus aus, und wir sind irgendwie erstmal 14 Stockwerke nach oben gefahren. Aber es hat gepasst und war mit 4,70€ für zweieinhalb Stunden gar nichtmal so teuer.

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Die restliche Rückfahrt war ziemlich windig, aber wir sind sehr gut durch gekommen. Schon in der Schweiz, bei Bellinzona, habe ich aber ein Schild entdeckt, welches so viel besagte als dass bis zu diesem Tag der San-Bernardino-Tunnel von 20 Uhr bis 6 Uhr gesperrt sei.
Ab dem Zeitpunkt bin ich immer ziemlich scharf am Tempolimit gefahren (die Eidgenossen sind gegenüber Temposündern nicht sonderlich zimperlich) und habe dem Großen Wagen ordentlich die Sporen gegeben.

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Um 20:09 Uhr sind wir unter allgemeinem Gejohle noch in den Tunnel gewitscht.
Und kurz, bevor in Kreßberg um Mitternacht die Lichter ausgehen, habe ich das Auto vor dem Haus abgestellt.

Sonntag, 1. März 2020

Stories aus 2019 - Teil 4

Wenn man schonmal an der Côte d’Azur ist, will man sich auch die Tummelplätze der etwas betuchteren Menschen anschauen. Cannes ist so ein Kandidat, Saint Tropez ganz gewiss. Wir hatten ziemliches Glück mit unserer Tour nach Saint Tropez, denn üblicherweise steht man (wenn ich andere Reisebeschreibungen im Netz anschaue) Minimum eine Stunde im Stau. Wir sind „einfach“ hingefahren, in unserem Vivaro den teuren Flundern hinterher.

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Der Hafen mit den schicken Yachten ließ die Kiefer nach unten kippen.

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Und das Schlendern durch die Gassen, in denen sich auch „andere Leute“ aufhalten, war gleichfalls sehr beeindruckend.

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Unsere Kids konnten mit der Gendarmerie Nationale freilich nicht wirklich was anfangen.

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Ein Highlight der Tour war aber auf jeden Fall der Rückweg nach Fréjus, als wir an der Calanque de la Madrague im Meer baden konnten.

Am Tag darauf sollte es dann „Inland“ sein.
Von Zuhause haben wir den Tipp mitbekommen, dass wir uns Grasse anschauen sollten, die „Parfumstadt“. Die Anfahrt (diesmal mit Mautstraßen :-) ) war nicht sonderlich spektakulär. Da es mit unserem Großen Wagen immer recht spannend ist, einen passenden Parkplatz zu finden, habe ich die erste Gelegenheit nutzen wollen. Das war ein Parkdeck, und durch die Schranke rein ging es komplett problemlos. Aber die Ausfahrt war nur durch ein Parkhaus mit einer maximalen Höhe von 1,9m möglich … Das hatte also oberste Priorität. im Schneckentempo ging es unter einigem Protest der Radioantenne aber doch wieder nach draußen. Wir fuhren näher ans Stadtzentrum heran, parkten „Open Air“ und liefen bergan Richtung Innenstadt.

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Nachdem wir durch einige sehr versiffte Straßen gelaufen waren, waren wir schon kurz davor, Grasse als Totalverlust abzuschreiben, als der Blick um eine Ecke uns dann doch noch die schönen Seiten zeigte.

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Grasse ist krass!

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;-)

Am Abend wollten wir Essen gehen, aber das Restaurant in der Nähe, das wir uns ausgesucht hatten, war zu. Also fuhren wir an den Hafen von Fréjus, parkten etwas abseits und liefen am Ufer entlang.

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Bis zum Le Salombo (die pinke Ecke links in dem Bild).

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Da war’s mal richtig lecker!

Montag, 24. Februar 2020

Stories aus 2019 - Teil 3

Nach ein paar Tagen Eingewöhnung haben wir uns dazu aufgerafft, einen Ausflug ins Landesinnere zu machen. Die Höhle von Saint Cézaire sollten es sein (Französische Wikipedia dazu).
Als alle im Auto saßen, habe ich dem Navi die Zieladresse reingehackt. Das hat dann auch gleich festgestellt, dass die schnellste Route über eine Mautstraße geht und mich gefragt, ob ich damit einverstanden bin. Da die Höhle nur 40km entfernt waren, habe ich dankend abgelehnt. Der erste Teil der Tour war auch kein Problem. Wir sind nordwärts nach Bagnols-en-Fôret gefahren, und ein bisschen weiter über Land. Aber dann wurden die Straßen immer schmaler. Schließlich ging es sehr steil und mit krassen Serpentinen bergab ins Tal der Siagne, nach Callian:

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(selbstredend ging es auf der anderen Seite wieder genauso übel und auch nur ein Auto breit wieder hoch …)

Aber wir sind letztlich doch noch wohlbehalten in Saint Cézaire sur Siagne angekommen, und ich wusste nun, für was das “sur” steht - für “oberhalb”.

Der Eingang zur Höhle befindet sich in einem Gebäude. Der Sage nach hat ein Landwirt die Höhle als Loch auf seinem Feld gefunden. Und er hat jahrelang immer wieder Schutt reingeleert, aber das Loch bekam er einfach nicht aufgefüllt. Kein Wunder; denn die Höhle führt 40 Meter tief in den karstigen Fels …
In der Höhle selbst hat des Kindes frisches Moto One Vision geglänzt und hat auch ohne Blitz wunderbare Fotos gemacht:

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Schön war das!

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Direkt neben dem Gebäude gibt es nun einen Kletterpark zwischen schönen alten Bäumen, den haben wir uns im Anschluss noch gegeben. Auf dem Rückweg nach Fréjus haben wir noch einen Zwischenstop am Lac de Saint Cassien eingelegt.

Ein schöner Ausflug war das!

Sonntag, 23. Februar 2020

Stories aus 2019 - Teil 2

Wenn man an die Côte d’Azur (oder, wie die Franzosen sagen, Côte Bleue) will, muss man da ja erstmal hinkommen.
Das geht per Flieger, per Bahn oder auch per eigenem PKW.
Da wir unverhofft mit zwei Hunden unterwegs waren, und auch um vor Ort mobil zu sein, haben wir den Familienvan über den San Bernadino gejagt.
Wir sind mitten in der Nacht losgefahren, um den Berufsverkehr wenigstens teilweise zu entgehen. So waren wir zum Sonnenaufgang schon in der Schweiz, im Rheintal:

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Die Anfahrt an die Côte d’Azur ähnelt in großen Teilen der nach Korsika. Es ist eine Vier-Länder-Tournee. In Deutschland gestartet, fährt man durch Österreich (okay, nur ein kleines Stück, dann ein längeres Stück durch die Schweiz, durch Italien nach Ligurien und dann schließlich nach Frankreich. Dieses Foto hier wurde auf der Fahrt den San Bernardino runterwärts mit Blick nach oben aufgenommen. Wir sind hier schon dort, wo die Schweizer italienisch sprechen

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Die Fahrt ging weiter nach Como, an Mailand vorbei, Richtung Savona und durch Ligurien hindurch.
Hier sind wir schon kurz vor dem Ziel; schon in Frankreich, auf der Küstenautobahn mit dem Namen “La Provençale”, die in Italien noch “Autostrada dei Fiori” heißt. Die Kamera blickt südwärts zum Hafen von Villeneuve-Loubet, und ich war der festen Überzeugung, dass hier ein paar Ozeankreuzer parken.

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Stellt sich raus: das sind Hochhäuser am Hafen (Google Maps Link). Krass.

Nach rund 11 Stunden inklusive Pausen waren wir schließlich in Fréjus (Google Maps Link), an unserem Campingplatz.

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Donnerstag, 20. Februar 2020

Stories aus 2019 - Teil 1

Der Sommerurlaub 2019 war unsere letzte große gemeinsame Unternehmung vor der OP des großen Kindes. Entsprechend haben wir dessen Wünsche besonders berücksichtigt: Meer und warm war Pflicht.
Also haben wir uns den Globus geschnappt und haben mal grob abgezirkelt, wo man mit dem Auto (weil die Wautzis waren auch eingeplant) denn so hinkommen könnte. Innerhalb von grob einem Tag. Stellt sich heraus, dass man in Süddeutschland eigentlich maximal ungeschickt lebt, denn es spielt von der Entfernung her kaum eine Rolle, ob man an die Nord- oder die Ostsee fährt oder nach Nord-Kroatien oder an die italienische Adria oder ans Ligurische Meer.
Aufgrund unserer guten Erfahrungen in der Vergangenheit und dem gesetzten finanziellen Limit sind wir dann wieder bei Eurocamp und einem Mobile Home gelandet - diesmal eben an der Côte d’Azur, in Fréjus. Das liegt relativ unauffällig aber durchaus sehr geschickt zwischen Cannes und Saint Tropez.
Im Laufe der Urlaubsvorbereitung haben wir uns überlegt, dass es vielleicht ganz praktisch wäre, wenn wir die Hunde „irgendwie“ daheim lassen könnten. Leider haben wir aber keine Nachbarn, die unseren Labrador-Goldie-Mix und die rumänische Straßenköterin freiwillig und ohne Repressalien versorgen könnten und würden. Also hat meine liebe Frau nach etwas gemeinsamem Nachdenken eine Hundepension gebucht und wir haben uns den dadurch entstehenden finanziellen Nachteil mit mehr Bewegungsfreiheit gegengerechnet. Zwei Tage vor dem Urlaub hat uns die Hundepension jedoch per Bandscheibenvorfall doch noch einen Strich durch die Rechnung gemacht … Die Wautzis mussten also trotzdem mit.
Recht herzlichen Dank an Eurocamp, dass wir die Hunde - wieder - und vor allem so kurzfristig dazu buchen konnten!

Läuft bei uns!

Das große Kind ist heute zum ersten Mal seit 20. November 2019 wieder ohne Hilfsmittel gelaufen!

:-)

Und nu?

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… was mach ich da als hosentragendes Männlein mit Hund an der Leine? Darf ich da auch?

;-)