Donnerstag, Oktober 20, 2016

Schöner warten mit Digital

Ich kann mich noch an terrestrisches Fernsehen erinnern. Der SDR (der Süddeutsche Rundfunk, Anm. d. Red.) hatte seinen Sender in Stuttgart und wir haben das Programm über eine Antenne im Dach mehr oder weniger direkt empfangen.
Dann kam irgendwann der Astra und das unbegrenzte Werbefernsehen. Wir haben uns zu irgendeiner Fußball-WM den Spaß erlaubt, uns das Bild per Satellit auf den Schirm zu holen, den Fernseher stumm zu schalten und als Tonspur die Live-Übertragung im Radio zuzuschalten. Das hatte gleich mehrere Vorteile, unter anderem den, dass wir schon mehrere Sekunden im Voraus wussten, wenn ein Tor fallen würde. Und dank des Radiotons hatten wir auch den deutlich motivierteren Kommentar.
Dann kam Astra-Digital. Schneefrei schauen! Aber die Übertragungszeit ist damit auch deutlich angestiegen, denn das Bild musste vor dem Versenden noch digitalisiert werden. Die gefühlte Zapp-Schwuppdizität sank ins Bodenlose, denn Umschalten dauerte statt ein paar Zehntelsekunden plötzlich deutlich merklich lang.
Moderne Receiver machen das dank schnellerer Elektronik natürlich deutlich besser, und man hat sich inzwischen auch so weit daran gewöhnt, dass zumindest ich nicht mehr viel über diese Verzögerung nachgedacht habe.

Bis neulich.

Denn wir haben uns nun auch so ein tolles neues DAB+-Radio zugelegt!
Wenn es ausgeschaltet ist, zeigt es eine nahezu Atomgenaue Uhrzeit an, weiß der Henker, woher. Wenn man es im DAB-Modus einschaltet, spielt es glasklares rauschfreies Radio. Und wenn man in der Nähe versehentlich ein analoges Radio anschaltet, kriegt man beinahe einen Koller, um wieviele Sekunden der DAB-Ton gegenüber dem FM-Ton versetzt ist. Mir ist das aufgefallen, als ich von den Kids rüber kam in unsere Küche und dasselbe Lied nochmal gehört habe.
Übrigens hat unser DAB+-Radio auch noch einen Analog-Modus, und das ist wirklich klasse, wenn man was nicht mitgekriegt hat. Galant ans Gerät gewandert, umgeschaltet auf FM und schon kann man sich die letzten paar Sekunden nochmal anhören …

Wahrscheinlich wird die Uhrzeit auf dem Dingens nur deshalb im Betrieb nicht angezeigt, damit man sich nicht wundert, warum der 12-Uhr-Gong erst um 10 Sekunden nach 12 Uhr kommt. Die Armbanduhr braucht man nach dem Ton nicht wirklich zu stellen.

Digitaler Rundfunk heißt für mich deshalb in erster Linie, dass ich zeitlich ziemlich weit weg bin vom “echten” Geschehen.
Mal sehen, wann ich mich auch an die DAB-Verzögerung gewöhnt habe …

Sonntag, Oktober 16, 2016

Orangegrün

Die Ahörner haben schon mächtig an Farbfahrt aufgenommen, wohingegen viele andere Bäume (Zwetschge, Kirsche & Co.) noch munter vor sich hin grünen.

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Des Kreßbergers Auge erfreut sich derweil an der Kombination mit Sonne und etwas Morgennebel.

Samstag, Oktober 15, 2016

Griedfest 2016 - Heute!

Wie bereits letztes Jahr gibt es auch heuer wieder ein (das!) Griedfest im Feuerwehrhaus Süd der FFW Kreßberg.

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Die geneigten Besucher erwartet Speis und Trank und Musik und Gespräch. Fest halt.
Wer heute Abend noch nichts vor hat, kann gern vorbei kommen!

Sonntag, Oktober 9, 2016

Zahlen stapeln

Heute möchte ich mal wieder ein Kartenspiel vorstellen, und zwar “6 nimmt!”.

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Dieses Spiel war 1994 in der Auswahlliste zum Spiel des Jahres; meiner bescheidenen Meinung nach vollkommen zu Recht.
Es geht in erster Linie darum, dass man so wenig Karten wie möglich einsackt, denn auf jeder Spielkarte sind mehr oder weniger Hornochsen abgebildet, und jeder Hornochse steht am Ende für einen Minuspunkt.
Jeder Spieler erhält 10 Karten auf die Hand, vier Karten kommen offen in die Mitte. Nun müssen die Handkarten reihum so an die liegenden Karten angelegt werden, dass die eigene Karte zum Einen eine größere Zahl zeigt als die darunter liegende und dass sich jeweils die kleinste Differenz ergibt. Die Stapel in der Mitte wachsen durch das Anlegen an, und sobald man an einen Stapel die sechste Karte anlegt (oder anlegen muss), gehören dieser Stapel dem Spieler. Genau dasselbe gilt, wenn man eine Karte ausspielt, deren Wert so niedrig ist, dass er in keine Reihe passt, mit dem Unterschied, dass man sich dann den zu nehmenden (und noch nicht 6 Karten enthaltenden) Stapel selbst aussuchen kann.
Sind alle Handkarten gespielt, werden die Hornochsen auf den genommenen Karten - also die Minuspunkte - addiert.

Klingt vielleicht etwas konfus und kompliziert, aber nach ein, zwei Runden unter Zuhilfenahme der Anleitung stellt sich ungemeiner Spielspaß ein!

Und die kleine Kiste macht sich außerdem recht gut als Schranknachbar von Drecksau.

Sonntag, Oktober 2, 2016

Geil

Gestern Abend so:

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Das ist ein Brocken gutes Rindfleisch mit kleinen in der Pfanne geschwenkten Kartoffeln an einer Maroilles-Pfeffersahnesoße.
Den Käse habe ich von der letzten Geschäftsreise aus den Ardennen mitgebracht. Wenn ihr über so einen mal drüberstolpert, dann würde ich dringend empfehlen, den mitzunehmen. Er schmeckt lang nicht so stramm wie er riecht.

Sonntag, September 11, 2016

Glückstreffer

Heute früh so:

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Wir sehen in der Bildmitte links den Gürtel des Orion.
Rechts darunter den M42-Nebel sowie im unteren Drittel rechts Rigel.

EOS1000D mit 50mm f/1.4 bei Offenblende und ISO1600 sowie 5 Sekunden Belichtungszeit.

Anm. d. Fotografen: Modernere Objektive (mit USM und so Gedöns) Nachts ordentlich zu fokussieren, ist nahezu unmöglich. Daher der Titel dieses Posts.

1,5 Tage

Die Große hat zu ihrem Geburtstag Mamas altes Smartphone bekommen. Dazu haben wir ihr eine Prepaid-Karte besorgt. Die habe ich so hingetüdelt, dass das Kind im Monat 100 Minuten für umme Telefonieren kann (ist ja schließlich ein Telefon, nüschwoar?!) und dazu auch noch 100MB ohne WLAN versurfen kann.
1,5 Tage später kam dann schon die SMS vom Provider: “Sie surfen ab sofort mit reduzierter Geschwindigkeit” …

Also entweder hab ich da beim Einrichten des Telefons irgendwas verbockt (Stichwort “Wifi Assist”) oder ich muss ihr das mit dem mobilen Internet doch nochmal erklären …

;-)

Mittwoch, August 24, 2016

Nackte Titten

Neulich Sonntag morgens (genauer: am Tag, bevor mein Vater starb) wollte partout keins der Kids zum Bäcker düsen. Also musste ich selbst Hand anlegen. Die Suchmaschine der Wahl brachte auch fix ein Rezept für “schnelle Sonntagsbrötchen” zutage. Flugs das Zeugs zusammengerührt, kurz gehen lassen, den Teig zerteilen und - ah, da war doch was! Genau! Frau Spätleses Essay zum ordnungsgemäßen Schleifen von Brötchen!

Also habe ich den Notfallteig ordentlich geschliffen, bevor die Rohlinge aufs Blech gewandert sind.

Das Ergebnis jedoch erinnerte dann doch irgendwie an … ja, gut, äh … an … nackte Titten …

Aber seht selbst:

nackte_titten.jpg

Geschmacklich waren die Dinger übrigens durchaus in Ordnung.

Mittwoch, August 17, 2016

Viel zu tun

Wer bis jetzt noch nicht ganz dabei war: hier gibt es meines Vaters Todesanzeige online. Es ist unglaublich viel zu tun und zu organisieren, was einen aber gleichzeitig etwas vom übermäßigen Trauern abhält.

Montag, August 15, 2016

Zeit für Erinnerungen

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Heute ist mein Vater 70 Jahre alt geworden.
Und er ist heute auch gestorben.

Das Foto zeigt seine letzte Zimmernummer auf der Intensivstation. Das Zimmer mit der dezenten Beleuchtung und den Kerzen und dem Kreuz.

Es ist an der Zeit, sich zu erinnern an all die Momente, die wir gemeinsam durchlebt haben. Die Güte, die ich immer von ihm erfahren durfte. Er hat mich niemals mit bösen Worten bedacht. Er hat mir meine Probleme nicht abgenommen sondern mir gezeigt, wie ich sie selber lösen kann. Sei es den Fahrradschlauch flicken oder das Mofa Tunen oder das Auto reparieren. Er war immer “einfach da”.

Ich bin sehr sehr traurig, dass er jetzt nicht mehr für uns da ist. Aber irgendwie freue ich mich auch, dass er jetzt nicht mehr leiden muss.

“Ein gutes Herz hat aufgehört zu schlagen” - so wollen wir es in die Traueranzeige schreiben.