Mal angenommen, man kauft sich einen der jüngst von Canon als Airprint-tauglich gekürten Pixma-MG-Tintenspritzer aus der 5300er Serie.
Und nach dem Auspacken und rote Bapper entfernen und Tintentanks einsetzen (30 Minuten) druckt man brav das Düsenkalibriermuster (6 weitere Minuten).
Und dann richtet man (in kaum 15 Minuten) den Rest des Gerätes brav ohne Rechner (weil Airprint, ne?!) über das Display und das Scroll-/Cursorrad ein (viel Spaß übrigens bei der Eingabe von längeren WLAN-Passworten mit Sonderzeichen… ).
Und wenn dann alles so zu sein scheint, wie es soll, dann schnappt man sich ein iOS-Gerät und probiert irgendwas zu drucken. Aber das iOS-Gerät behauptet nur immer wieder “kein Drucker gefunden”. Whut?!?
Dann könnte das daran liegen, dass Canon das Teilchen mit einer veralteten Firmware geliefert hat.
Bloß: wie kriegt man raus, was für eine Firmware der Drucker nun eigentlich fährt?!?
Der von Canon ganz uneigennützig (weil Tinte verbrauchende) und nur im Online-Handbuch (auf dem iOS-Gerät?!? Nee, Jungs und Mädels, mal Tacheles geredet: ohne Rechner habt ihr keine Chance!!!!) vorgeschlagene Weg ist, einen Düsentest zu drucken, da sei die Firmware-Version mit drauf.
Es geht aber auch anders: man schnappe sich entweder den Router und guckt nach, welche IP der Drucker nun hat. Oder man nimmt eins der vielen unsäglichen (weil wie Fremdkörper aussehende) Tools von Canon, nämlich das Canon IJ Network Tool, und guckt damit nach, was Sache ist.
Und dann nimmt man sich den Browser seiner Wahl, gibt in die Adresszeile beherzt die IP ein, die der Drucker (wenn er inzwischen nicht Auto-Power-Off gespielt hat) nun eigentlich haben müsste und drückt die Returntaste.
Und “Schwupps” (kleiner Witz am Rande…) erscheint das Webfrontend des Pixma.
Wenn hier eine Version kleiner als 2.000 steht, dann geht damit kein Airprint.
Lobenswerterweise bietet Canon Update-Tools sowohl für Windows als auch für den Mac an.
Linuxer bleiben an dieser Stelle leider außen vor, die dürften aber an Airprint auch weniger interessiert sein.
Selbstredend muss man sich für das Firmwareupdate erstmal noch ein USB-Kabel besorgen; immerhin hat man sich ja einen WLAN-Drucker gekauft, nüschwoar?!?
Das Update flutscht dann in kaum 20 Minuten durch.
Und holla, schon kann man von iOS aus drucken!
Wenn man Fotos drucken will, schreit der Drucker direkt nach Fotopapier im hinteren Schacht, für alles andere kann man auch das Normalpapier von unten nehmen.
Nach dem Firmware-Update gehen natürlich auch nur noch wenige der auf der beigelegten Mac-CD enthaltenen Programme, sodass man sich erstmal großzügig von Canons Softwareupdate-Seite bedienen darf.
Nicht gefunden habe ich bei Canon Deutschland übrigens den fürs WLAN-Scannen zuständigen MP-Navigator “in Neuer”. Und die 4er-Version von der CD geht mit der neuen Firmware natürlich nicht mehr.
Aber bei bei Canon Singapore findet der geübte Surfer dann die Internationale Version 5.0.1 …
Fazit: Die Inbetriebnahme eines Canon Pixma MG 5350 ist ein elend Zeit fressender und absolut menschenunwürdiger Vorgang, aber wenn’s dann mal tut, dann druckt’s und scannt’s sehr ordentlich!
Update, 20:00 Uhr:
Dieser 600dpi-Testscan zeigt eine Ecke eines 50-Euro-Scheins. Stellenweise zwar etwas “schwammig”, aber durchaus brauchbar, was die Auflösung angeht.
Samstag, Oktober 22, 2011 um 23:53:49
Hallo! Wollte mal fragen, wie Sie das Update installiert haben. Ich benutze die Software auf der Canon Seite und habe einen Rechner per USB direkt an den Frontport des Druckers angeschlossen. Leider erkennt der Computer den Drucker nicht über USB und eine Installation ist nicht möglich. Gibt es einen geheimen Port, den ich nicht gefunden habe? Muss ich erst einen Treiber für USB installieren?
Sonntag, Oktober 23, 2011 um 02:57:47
Ähm, der USB-Port vorne ist für USB-Sticks mit Fotos drauf oder sowas.
Für den “normalen” Druckeranschluss hinten rechts am Gerät braucht man ein Standard-USB-Drucker-Kabel Typ-A auf Typ-B (flach auf fast quadratisch).
Treiber war - so weit ich mich noch erinnern kann - keiner erforderlich.
Mittwoch, November 23, 2011 um 21:17:07
Hallo,
habe da viel einfachere Probleme. Hatte das Ding 3 Tage ausgeschaltet und heute wieder eingeschaltet. Nun ist der Drucker nicht mehr da (Win7 Laptop, “keine Kommunikation mit Drucker”). Welche Einstellung ist sinnvoll ? DHCP oder feste IP ? Hatte jemand schon ähnliche Probleme ? Bin für alle Tipps dankbar. Entschuldigung für die Anfängerfrage.
Donnerstag, November 24, 2011 um 04:04:46
Solche Probleme hatte ich nur, wenn der Drucker komplett aus war.
Bei Windows hilft erfahrungsgemäß öfters mal ein Reboot. An der blauen LED rechts am Drucker sieht man, ob er im WLAN eingebucht ist.
Vielleicht hat sich der Drucker auch beim Nachbarn ins LAN eingebucht? => das würde ich in der Konfiguration des Druckers festnageln.
Ich bin der Meinung, dass DHCP für den Heimbereich vollkommen ausreicht; schließlich erlaubt der Router üblicherweise nur ein /24-Subnetz.
Freitag, November 2, 2012 um 09:11:30
Sorry, aber die Software 4.xxx funktioniert sogar bei aktuellster Firmware (now 2030).
Sonst unterhaltsam und informativ!
um 10:11:08
Servus!
Dann hat es damals bei mir wohl irgendwas anderes zerschossen. Oder mit genau der 2.000 ging das nicht. Oder sowas.
Danke für den Tipp übrigens, dass Canon inzwischen noch neuererererere Firmware rausgebracht hat; muss ich glatt mal nachschauen, was es da inzwischen neues gab.
Montag, Dezember 10, 2012 um 17:25:36
Und “Schwupps” (kleiner Witz am Rande…) erscheint das Webfrontend des Pixma.
Bei mir leider nicht, es wird mir angezeigt “Seite konnte nicht geöffnet werden”
Am Drucker selber:
Unter Einrichtung>Geräteeinstellung>>Lag-Einstellung>>>Lag-Einstellung bestätigen>>>>Liste d. WLAN-Einstellungen unter IP Adresse ist die selbe Adresse wie unter Network Tool.
Zeigt auch an das er mit der Fritz Box verbunden ist
Weder MacBook noch IPhone erkennen einen AIR Print Drucker
Was mach ich falsch???