Sonntag, Oktober 9, 2011

Mal angenommen…

Mal angenommen, man kauft sich einen der jüngst von Canon als Airprint-tauglich gekürten Pixma-MG-Tintenspritzer aus der 5300er Serie.
Und nach dem Auspacken und rote Bapper entfernen und Tintentanks einsetzen (30 Minuten) druckt man brav das Düsenkalibriermuster (6 weitere Minuten).
Und dann richtet man (in kaum 15 Minuten) den Rest des Gerätes brav ohne Rechner (weil Airprint, ne?!) über das Display und das Scroll-/Cursorrad ein (viel Spaß übrigens bei der Eingabe von längeren WLAN-Passworten mit Sonderzeichen… ).

Und wenn dann alles so zu sein scheint, wie es soll, dann schnappt man sich ein iOS-Gerät und probiert irgendwas zu drucken. Aber das iOS-Gerät behauptet nur immer wieder “kein Drucker gefunden”. Whut?!?

Dann könnte das daran liegen, dass Canon das Teilchen mit einer veralteten Firmware geliefert hat.

Bloß: wie kriegt man raus, was für eine Firmware der Drucker nun eigentlich fährt?!?
Der von Canon ganz uneigennützig (weil Tinte verbrauchende) und nur im Online-Handbuch (auf dem iOS-Gerät?!? Nee, Jungs und Mädels, mal Tacheles geredet: ohne Rechner habt ihr keine Chance!!!!) vorgeschlagene Weg ist, einen Düsentest zu drucken, da sei die Firmware-Version mit drauf.

canon_tool.png

Es geht aber auch anders: man schnappe sich entweder den Router und guckt nach, welche IP der Drucker nun hat. Oder man nimmt eins der vielen unsäglichen (weil wie Fremdkörper aussehende) Tools von Canon, nämlich das Canon IJ Network Tool, und guckt damit nach, was Sache ist.

Und dann nimmt man sich den Browser seiner Wahl, gibt in die Adresszeile beherzt die IP ein, die der Drucker (wenn er inzwischen nicht Auto-Power-Off gespielt hat) nun eigentlich haben müsste und drückt die Returntaste.

canon_webfrontend.png

Und “Schwupps” (kleiner Witz am Rande…) erscheint das Webfrontend des Pixma.

Wenn hier eine Version kleiner als 2.000 steht, dann geht damit kein Airprint.

Lobenswerterweise bietet Canon Update-Tools sowohl für Windows als auch für den Mac an.

Linuxer bleiben an dieser Stelle leider außen vor, die dürften aber an Airprint auch weniger interessiert sein.

Selbstredend muss man sich für das Firmwareupdate erstmal noch ein USB-Kabel besorgen; immerhin hat man sich ja einen WLAN-Drucker gekauft, nüschwoar?!?

Das Update flutscht dann in kaum 20 Minuten durch.

Und holla, schon kann man von iOS aus drucken!

Wenn man Fotos drucken will, schreit der Drucker direkt nach Fotopapier im hinteren Schacht, für alles andere kann man auch das Normalpapier von unten nehmen.

Nach dem Firmware-Update gehen natürlich auch nur noch wenige der auf der beigelegten Mac-CD enthaltenen Programme, sodass man sich erstmal großzügig von Canons Softwareupdate-Seite bedienen darf.

Nicht gefunden habe ich bei Canon Deutschland übrigens den fürs WLAN-Scannen zuständigen MP-Navigator “in Neuer”. Und die 4er-Version von der CD geht mit der neuen Firmware natürlich nicht mehr.
Aber bei bei Canon Singapore findet der geübte Surfer dann die Internationale Version 5.0.1

Fazit: Die Inbetriebnahme eines Canon Pixma MG 5350 ist ein elend Zeit fressender und absolut menschenunwürdiger Vorgang, aber wenn’s dann mal tut, dann druckt’s und scannt’s sehr ordentlich!

Update, 20:00 Uhr:
Dieser 600dpi-Testscan zeigt eine Ecke eines 50-Euro-Scheins. Stellenweise zwar etwas “schwammig”, aber durchaus brauchbar, was die Auflösung angeht.

testscan_mg5350.jpg