Dienstag, April 6, 2010

Der lügt.

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Am Wochenende war ich mit meinem Kumpel Andi auf einem Käseseminar in der
Schmalzmühle.
Heute bin ich mir sicher, dass uns der Gastgeber, Fritz König, angelogen hat; dazu aber später mehr.

Die Anfahrt per Tomtom ist schonmal gar nicht so leicht, denn zumindest meines kennt die Schmalzmühle genausowenig wie Waldtann.
Angekommen präsentiert sich die Schmalzmühle als Einsiedlerhof, auf dem die Familie König - tja, man kann es schon so sagen - residiert.

Die Königs bieten neben “Ferien auf dem Bauernhof” und “Einkaufen auf dem Bauernhof” auch besagtes Käseseminar an. So ein Käseseminar wird für zwischen 20 und 30 Leute abgehalten, wobei der Gast in erster Linie bombig unterhalten und ihm quasi nebenbei die Produktion von Weichkäse beigebracht wird.

Drei Stunden lang wird man in einem Saal vom Chef persönlich aufs beste unterhalten. Neben der Verkostung von vier auf dem Hof produzierten Käsesorten “ad libidum” bekommt man - ganz lokalpatriotisch - nebst Streuobstapfelschorle vom Hesselberg und Wassertrüdinger Bier auch den einzigen im Landkreis Ansbach angebauten Wein zu trinken.

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Auch des Fritzens ältesten Käse bekommt man persönlich und mit Handschlag vorgestellt, freilich ob des Heiligenstatus des Laibes aber ohne den Hauch einer Chance auf Verkostung. Wobei der doch recht interessante Geruch durchaus zu einem kleinen Bissen verleiten könnte …

Selbstverständlich kommt auch die Geschichte des Hofes während der Veranstaltung nicht zu kurz.

Das eigentliche Thema und das unbestrittene Highlight des Nachmittags ist dabei auf jeden Fall die im wahrsten Wortsinne eigenhändige Produktion von Käse.
Ein fünf Liter großer Topf wird unter des Meisters Anleitung per Zugabe von Lab, diversen Beschwörungen und eigenem Handanlegen zu einem ansehnlichen Laib Käse, den die Gäste mit nach Hause nehmen dürfen.
Dort kann er sich je nach Weiterbehandlung zu einem Backsteinkäse, einem Camembert oder einem extrem leckeren in Öl eingelegten Käse verwandeln.

Als zusätzliches Bonbon obendrauf bekommen die Gäste zum Schluss der Veranstaltung noch das Rezept für Weichkäse mit, sodass man die unter Fritz’ wachsamem Blick mühsam erlernten Tätigkeiten wie “den Deckel VORSICHTIG anheben”, “das Lab mit DÜNNEM Strahl beigeben” und “mit EINEM Finger die Konsistenz der Grundmasse prüfen” zuhause fleißig weiter üben kann.

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Wobei ich hiermit beim Betreff angelangt bin:
Der Fritz König behauptete uns gegenüber nämlich, dass sich so ein selbstgemachter eingelegter Käse im Kühlschrank zwischen 6 und 8 Wochen hält — und das stimmt unter Garantie nicht, denn der ist vorher mit 100prozentiger Wahrscheinlichkeit weg …

  1. Spätlese trocken

    Mittwoch, Februar 13, 2013 um 11:10:41

    Das klingt ja total klasse. Allerdings hat mir gerade maps erzählt, dass das 700 km weit weg ist. Fällt also aus, als so mal eben Wochenendziel. Menno.
    Und das wär wirklich mal interessant! Danke für den Tipp!

    Frdl. Grüße Frau Spätlese

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