Dienstag, Dezember 4, 2018

Zwei weitere Arten

Just gestern früh haben sich zwei weitere Arten von Crailsheimer Autofahrern bei mir vorgestellt.

(Anm. d. Red.: im Folgenden werden die Artikel nicht dazu benutzt, irgendein Geschlecht im Besonderen zu denunzieren. Eine basisdemokratische Gender-Untersuchung hat eine Nahezu-1:1-Verteilung ergeben)

Als da wären:

Der Ankerwerfer
Der Ankerwerfer approximiert Ampeln in der maximal zugelassenen Geschwindigkeit (innerorts 50km/h), passiert die Linie und wirft sodann den Anker. Weil er ist ja soeben „durchgeflutscht“. Dass der nachfolgende Verkehr eventuell daran Interesse haben könnte, dieselbe Ampelphase nutzen zu wollen, ist ihm vollkommen gleich. Beliebt ist es empirischen Untersuchungen nach auch, an den hektischen Passiervorgang eine Relaxations- und Orientierungsphase anzuschließen und das Fahrzeug hierzu mit maximal 20 km/h weiter zu bewegen. Spart ja auch Sprit.

Das schockierte Kaninchen
Ich selbst habe das natürliche Vorbild noch nicht gesehen, aber angeblich verfallen Kaninchen beim Anblick einer Schlange in Schockstarre. In Crailsheim gibt es Autofahrer mit ähnlichem Befund, wenngleich die Schlange nicht notwendigerweise ein Tier sein muss. Stattdessen kann es sich auch um einen entgegenkommenden LKW handeln oder einen Fußgängerüberweg oder einen Radfahrer. Das Kaninchen bleibt beim Anblick sofort am aktuellen Standort (sic!) stehen und rührt sich nicht mehr vom Fleck, bis sich die Situation ohne eigenes Zutun gelöst hat. Statt dass das Kaninchen an die Seite fährt, müssen LKW große Schlenker machen und mehrfach rangieren. Fahrradfahrer müssen überlegen, ob sie vor oder hinter dem mitten im Weg stehenden Fahrzeug (vorzugsweise mit Stern) vorbei fahren. Fußgänger, die die Verkehrssituation überblicken und den dem Kaninchen nachfolgenden Stau erkennen, winken ihm vergeblich, es soll doch weiter fahren.

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