Donnerstag, Januar 2, 2014

Den Dreh raus

Schonmal durch die Gegend geguckt beim Wandern?
Und ein paar Windkrafträder gesehen?
Warum drehen die sich eigentlich immer rechtsrum (wenn man auf die Nabe schaut)?

Technisch gibt es keinen tragfähigen Grund für eine bevorzugte Drehrichtung, denn (Kugel-)Lager können in aller Regel beide Richtungen. Generatoren liefern auch in beide Drehrichtungen Strom. Selbst wenn dem nicht so wäre, ließe sich problemlos auch ein “linker” Generator bauen. Dem Mast und dem Fundament ist es vollkommen egal, in welche Richtung sich der Rotor dreht. Die Tragflächenprofile haben zugegebenermaßen eine vorgegebene Richtung, aber auch Tragflächen lassen sich so und so herum bauen. Und der Starkstromelektriker von Welt kennt - anders als der Joghurtzüchter - keinen rechts- und linksdrehenden Strom.

Warum also drehen sich die Rotoren der Windfarmen alle in dieselbe Richtung?

In manchen Erklärungen liest man etwas von der Corioliskraft, aber das ist schlicht Nonsens. Schließlich ist es ja auch nicht so, dass die Rotoren auf der Südhalbkugel linksrum drehen würden. Die Corioliskraft hat nur in größeren Dimensionen eine technisch relevante Bedeutung, jedoch nicht bei Abfluss-Strudeln, nicht bei Nord-Süd-Bahnlinien und auch nicht bei Windkraftanlagen (obwohl sie durchaus messbar ist).

Der wahre Grund ist überaus profan:
In den 1970ern hat (laut dem verlinkten SWR-Artikel) die Frau des dänischen Windkraft-Pioniers Erik Grove-Nielsen festgelegt, dass sich die Dinger rechtsrum drehen sollten …