Mittwoch, August 21, 2013

Geht nicht

Gestern Abend, um 8 rum, über Downtown-Waldtann:

waldtann_vollmond_20130820.jpg

Schönes Bild, möchte man meinen, und doch zeigt es nicht das, was ich eigentlich fotografieren wollte …

Es fing ja schon mit dem Objektiv an. Ich ging aus dem Haus, sah den Mond wunderbar über dem Horizont hängen und dachte mir: “Woah, wie gut sieht das aus! Da muss ich unbedingt ein Foto davon machen!”.

Mit der Handykamera kommt bestenfalls ein mittelmäßig kitschiges Bild mit einem Leuchtpunkt raus.
Also habe ich die Fototasche herausgezerrt, die gute Spiegelreflex ausgepackt, die Kamera angesetzt und … festgestellt, dass mit dem 18-55-Kitobjektiv auch nur ein zwar etwas größerer aber dennoch recht kleiner weißer Punkt sichtbar ist.
Deshalb habe ich tief in der Fototasche gegraben und die längste Brennweite herausgefischt, in meinem Fall ein gutes altes 80-200 f/5.6, welches ich von meinem Schwiegervater geerbt habe.

Aber dann ging’s ja direkt weiter, weil so ein Vollmond ist ein Sauhund, der jegliche Automatismen der Kamera schonungslos und im Galopp über sämtliche zur Verfügung stehende Klippen jagt. Der Vorschlag vom Gerät (mit mittenbetonter Messung) wäre gewesen, die Blende ganz aufzureißen (f/5.6) und dann 1/25 Sekunde lang zu belichten. Zugegeben, auf solchen Bildern sieht man durchaus, dass da jemand versucht hat, den Vollmond abzulichten, aber schön wird das nicht, weil der Trabant komplett überstrahlt …

Also war manuelle Einstellung gefragt!
Für das Foto oben waren es dann letztendlich eine Blende f/10 und eine Belichtungszeit von 1/320.

Damit kriegt man also einen Mond recht ordentlich auf den Chip

Jedoch: eigentlich habe ich durch ein Loch im Gebüsch durchknippsen wollen, und zwar so, dass ich die Blätter so noch ganz leicht dunkelgrün kriege und dennoch die Zeichnung auf dem Mond ablichte. Und an der Stelle hab ich nach einigen Versuchen aufgegeben, weil ich kein Stativ dabei hatte. Denn das hätte ich gebraucht, um die für ein HDR-Bild nötige Belichtungsreihe aufzunehmen.

Da sieht man mal wieder, dass die Technik nicht immer gut darin ist, menschliche Sinne nachzuahmen.