Sonntag, Januar 9, 2022

Capsaicin ist lipophil

Und weil’s so schön war, gleich nochmal: Capsaicin ist lipophil.

Was will ich wohl damit sagen?

Folgendes: Wir hatten im Kühlschrank Spitzpaprika. Grüne Spitzpaprika. Rechtsdrehende Bio-Vollkorn-Öko-Demeter-Spitzpaprika. Und von denen habe ich gestern einen für den Salat kleingeschnippelt.

Sieht aber stark danach aus, als wäre das kein Paprika im herkömmlichen Sinne gewesen. Also keiner, der für menschliche Wesen zum Verzehr geeignet gewesen wäre.
Weil das Ding war scharf.
Das war richtig scharf.
HÖLLENSCHARF.

Das war so scharf, dass selbst die Karotte, die ich danach auf demselben Schneidebrett klein gemacht habe, auch noch ordentlich scharf war. Und dass mir, als ich mir nach dem Essen die Augen gerieben habe, gefühlt direkt die Tränen waagerecht aus dem Auge geschossen sind. Und dass mir, als ich mir viel später am Abend zum Umblättern am Zeigefinger geleckt habe, direkt wieder die Zunge gebrannt hat.

Was mich dann wiederum zum Titel dieses Beitrags bringt.

Capsaicin (gesprochen “Kapp-Sah-i-Zien”), das ist das Zeugs, was an Chilis und augenscheinlich auch an Bio-Vollkorn-Öko-Demeter-Spitzpaprika scharf ist. Wer mehr darüber wissen möchte, schaut zum Beispiel hier in die Wikipedia.

Und dieser Stoff, das Capsaicin, löst sich nicht in Wasser (dann wäre es nämlich “hydrophil”), sondern es löst sich in Fett.

Was uns dann endgültig zum Beitragstitel führt: Wenn’s (wegen Schärfe) brennt und man leert Wasser drüber, dann spült man damit alles mögliche weg (zum Beispiel den Geschmack), aber nicht die Schärfe. Tatsächlich verstärkt man damit den Schärfeeindruck sogar noch.
Aber man bekommt die Schärfe mit etwas Fettigem weg, zum Beispiel mit Butter oder Margarine oder Öl oder Sahne.

Und jetzt alle nochmal im Chor:
Capsaicin ist lipophil!

Und, Demeter: ihr habt einen Spitzpaprikakunden verloren. Euch traue ich nicht mehr!

Freitag, Dezember 24, 2021

Absonderliche Weihnachten

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Ja, ihr habt richtig gelesen. “Absonderlich”.
Wir haben derzeit als Familie, die in einem Haushalt zusammen lebt, Quarantäne und Absonderungspflicht, denn ein Familienmitglied hat es mit Corona erwischt.
Das bedeutet, Weihnachten findet für uns ohne weitere Verwandtschaft statt. Der Christbaum bleibt draußen auf dem Balkon und wir überwiegend drinnen in der Wohnung. Weil ich geimpft bin, muss ich nicht sitzen bleiben und darf auch offiziell raus, was zum Beispiel zum Gassi gehen und zum Einkaufen recht praktisch ist.
Gottseidank hat es unseren Positiv-Fall nur gestreift. Etwas Husten sowie Geschmacksverlust.

Nicht so viel Glück hatte erst letzte Woche eine Familie eine Ortschaft weiter.
Die Mutter von vier Kindern war so alt wie ich und hat es sehr schwer erwischt. Sie hat es nicht geschafft. Ihr Mann wird aktuell dem Vernehmen nach beatmet.

Und doch gibt es in dieser Zeit Menschen, die all ihre Energie verwenden, um gegen - ihrem Empfinden nach - Einschränkungen zu protestieren. Da werden auf einmal Paragraphen des Grundgesetzes rezitiert, die sie ihr ganzes Leben lang noch nicht interessiert haben. Ihre “Rechte” sind ihnen besonders wichtig; das auf freie Meinungsäußerung, das auf körperliche Unversehrtheit und alles mögliche andere. Dass die Freiheitsrechte eines Menschen dort aufhören, wo sie einen anderen Menschen einschränken, ist ihnen egal. Dass niemand die Pflicht hat, sich ihre Meinungsäußerung anzuhören, auch.
Stattdessen ziehen sie “spazierend” mit Fackeln durch die Städte und behaupten, dass sie verfolgt werden wie jüdische Mitbürger im dritten Reich. Sie sollten vielleicht nochmal ihre Geschichtsbücher herausholen - es waren nicht Anne Frank und Sophie Scholl, die mit Fackeln durch die Städte zogen - es waren die mit den Ledermänteln und den Hakenkreuzen.

Ich verstehe den Unmut sehr gut: niemand will sich gerne irgendwelche Dinge vorschreiben lassen. Aber mit ihren Aktionen sorgen diese Menschen dafür, dass uns allen die Masken noch lange erhalten bleiben werden - mithin genau das Gegenteil von dem, was sie erreichen möchten.

Ich wünsche euch allen frohe und gesunde Weihnachten!

Samstag, Oktober 30, 2021

Profitipp für Alpakawanderungen

Wenn ihr mal in die Verlegenheit kommt, dass ihr eine Alpakawanderung machen müsst: macht das!
Alpakas sind überaus drollige Tierchen; und mit ihnen zu wandern, entschleunigt totaaaaal!
Sehr lustig fand ich beispielsweise, dass sich Alpakas gern im Staub wälzen, das sieht mit den langen Gliedmaßen und Hälsen einigermaßen grotesk aus:

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Von mir kommt nun folgender Profitipp zu Alpakawanderungen:
kommt nicht auf die Idee, während der Wanderung euren Kaugummi auszuspucken!
Das Geräusch finden Alpakas - sagenwirmalso - ziemlich aufregend.
Und man hat im Anschluss den Kaugummi zwar los, aber auch einige Hände voll zu tun, um die Wanderung mit den Tierlein planmäßig fortsetzen zu können …
Nur so am Rande …

Sonntag, Juni 13, 2021

Zweiundvierzig Zentimeter

Da brauchst für ein Projekt etwas festeres Papier. Also landest du im Bastelzubehörladen und siehst da A3-Blöcke mit 120g-Papier. A3, so weiß man als Inschenjöhr, ist genormt, und wenn man A3 nimmt und in der Mitte teilt, bekommt man A4. Weil A3 ist ja 297mm breit und 420mm hoch, und A4 ist 210mm breit und 297mm hoch.

Super, das frisst der Drucker!

Also flugs zwei von den Dingern eingeladen:

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Stutzig geworden bin ich erst beim Teilen, denn irgendwie waren die entstandenen “A4”-Seiten etwas schmal. Also hat der Messtechniker in mir einen Gliedermaßstab vulgo Meterstab angelegt, und siehe da:

20210612_42cm_2.jpg

Nichtmal gelogen! Der Block ist A3-groß!
Aber wenn man eine Seite raus macht, fehlt oben und unten ein Zentimeter …

Lumpen allerorten, ich sag’s euch …

;-)

P.S.: Geht natürlich noch weiter, die Story, denn die Vorlage für das Projekt war für A4 ausgelegt. Und wir wollten beidseitig drucken.
Falls ihr auf Apple Airprint vertraut, seid ihr an der Stelle verloren: Denn damit geht kein Custom-Papierformat. Schon gar nicht 200×297mm. Glaubt mir, ich hab’s probiert … mehr als einmal …

Sonntag, Mai 30, 2021

Geschafft

Ich habe es tatsächlich geschafft, meine Threema-ID zu versemmeln. Mit Anlauf.
Das geht eigentlich ganz einfach, nämlich so:

Man fange damit an, seine Threema-ID auf ein neues Gerät umziehen zu wollen.
Dafür gibt’s genügend und genügend genaue Anleitungen im Netz.
Letztlich läuft alles drauf hinaus, dass man auf dem alten Gerät ein Backup macht; das wird zwangsweise verschlüsselt, und man muss zum Backup machen auch ein Passwort vergeben.
Auf dem neuen Gerät installiert man dann Threema neu und gibt beim Einrichten an, dass man aus einem Backup wiederherstellen möchte.
Das Gerät verlangt nach dem Passwort, dann rödelt es ein bissel und schwupps hat man seinen kompletten Chatverlauf auch auf dem neuen Gerät.

Wonderbra!

Und dann ist erstmal alles super. Bis zu dem Zeitpunkt, zu dem man das alte Gerät nochmal anschaltet, weil man was vergessen hat, umzuziehen.
Dann nämlich meldet sich unter Umständen das “alte” Threema nochmal in der Schweiz und das “neue” Threema sagt, es ist nun nicht mehr aktiv.

Und genau an dieser Stelle setzt meine Taktik ein:

Mir war eigentlich schnell klar, dass ich wegen dieses Problems die Threema-ID auf dem alten Gerät deaktivieren und das “neue” Gerät halt einfach nochmal neu einrichten muss.

Also Flugs Threema auf dem alten Gerät komplett gelöscht (sämtliche Sicherheitsabfragen bestätigt, natürlich bin ich mir sicher!). Außerdem auf dem neuen Gerät (ich hab ja ein Backup, Chakka!) nochmal deinstalliert.

Und dann mit einer souveränen Grinse im Gesicht auf dem neuen Gerät nochmal neu installiert, “Von Backup wiederherstellen”, Passwort.

Und an der Stelle sind dann meine Mundwinkel ziemlich übel auf Grundeis gesackt.

Denn ich habe meinen ersten Umzugsversuch irgendwann mitten in der Nacht gemacht und ich hab das Passwort, was ich für die paar Minuten zwischen Backup und Wiederherstellung vergeben hatte, vergessen.

VER-GES-SEN.
Es ist weg, nicht mehr abrufbar.

Nirgendwo notiert.

Lange Rede, kurzer Sinn: Jetzt habe ich also eine neue Threema-ID und keine Chatverläufe mehr.

Again what learned …
Besser immer einen Fresszettel bereit halten.

Mittwoch, Mai 12, 2021

Canon MG5350 unter MacOS 11 (Big Sur)

Canon sagt, mein guter alter Multifunktions-Kombidrucker Canon MG5350 sei für das aktuelle Apfel-Betriebssystem Big Sur zu alt und nicht mehr unterstützt.

Das finde ich doof.

Aber Drucken geht - wenn das Ding im WLAN hängt und minimum Firmware 2.0 drauf hat - auch ganz ordentlich per AirPrint. Freilich ohne die ganzen Feineinstellungsmöglichkeiten, die der Canon-Treiber mitbringt, aber für’s Homeschooling langt’s allemal.

Nun wollten wir aber was Einscannen, und hier hilft AirPRINT (wie der Name schon sagt) eben nix.

Es gibt aber eine Lösung, und die sieht so aus:

20210512_vuescan.png

VueScan bringt “obsolete” Geräte wieder an den Start, auch den Scanner meines MG5350!

Super Sache! Kampf der geplanten Obsoleszenz!

Samstag, April 17, 2021

Holz vor der Hütte

Endlich mal wieder ordentlich Holz vor der Hütte

:-)

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Was hier so unscheinbar vor dem Haus steht, sind OSB-Platten, mit denen ich einen kleinen Teil des Dachbodens ausbauen will.
Jede der Platten ist 2,5m lang, 67,5cm breit und 12mm dick und wiegt etwas über 12kg. Und sie wollen alle über 35 Stufen in den Dachboden getragen werden. Auf sehr wundersame Weise war aber außer dem fünfjährigen Kind irgendwie niemand da, um mir zur Hand zu gehen. Also durfte ich selbst ran.
2100 Stufen (30 Platten, 35 Stufen hoch, dann wieder die 35 Stufen herunter) war ich hinreichend geplättet und ordentlich verschwitzt - aber wieso nur?

Rechnen wir weiter. OSB hat ein spezifisches Gewicht von 600kg pro Kubikmeter. Für meinen Stapel ergibt sich damit eine Masse von knapp 365kg. Und diese 365kg haben nach der ganzen Hochtrage-Aktion eine potentielle Energie (m*g*h) von nur 21,45 Kilojoule - zum Vergleich: eine 100g-Tafel Schokolade bringt es auf das Hundertfache (knapp über 2000 kJ).

Sapperlott: warum habe ich dann überhaupt schwitzen müssen?!

Klarer Fall, weil ich mich selber natürlich auch mit jeder Platte habe hochtragen müssen und weil ich außerdem sehr deutlich mehr als so eine Platte wiege, war das definitiv der anstrengendere Teil der Aktion. Ich nenne hier aus Datenschutz-Gründen keine genauen Zahlen, aber wir liegen bei Menschen, die mit Platten in der Größe umgehen können, irgendwo zwischen 100 und 200kJ.

:-)

Bedenklich finde ich nun nach der Arbeit und der ganzen Rechnerei aber, dass ich auch mit der korrigierten Rechnung noch lange nicht auf 2000kJ komme … Vielleicht lasse ich die Schokolade doch lieber weg?

Sonntag, April 11, 2021

Erziehungstipp

Kurzer Erziehungtipp:
wenn ihr des Abends fast zur Bettgehenszeit eine dezent hungrige Kindermeute vor euch habt, ist die rhetorische Frage “soll ich vielleicht jetzt noch Pizza machen, oder was?” pädagogisch nicht sonderlich wertvoll …

Andererseits haben tatsächlich alle Kids mitgeholfen, und die Pizzen sind sehr gut geworden!

Sonntag, März 28, 2021

Geht zur Not auch

Mein 2012er MacBook Air hat in der letzten Zeit immer mehr Mucken gemacht. Es ist immer öfter unvermittelt stehen geblieben (Beachball-Party, Mac-Benutzer wissen, was ich meine).
Bei diesem Jahrgang MacBook Air kann man die SSD noch selbst tauschen; es eignen sich alle M.2-SSDs, die SATA als Interface haben; ich habe mir eine WD Blue mit 1TB in der 2280er Bauform gegönnt. Dazu braucht man allerdings noch einen Adapter auf den von Apple verbauten Stecker; ein rein elektromechanisches Teil ohne aktive Elektronik. Dieses Konstrukt hat bei mir nun schon seit fast zwei Jahren wunderbar funktioniert.

Nach einiger Recherche bin ich zu dem Schluss gekommen, dass die SSD einen Batscher haben muss, denn im Syslog kamen immer wieder Meldungen über IO-Fehler. Also habe ich eine neue SSD geordert
Was soll ich sagen - das war’s leider nicht. Sobald ich die neue SSD mit dem Adapter eingebaut hatte, hagelte es Probleme noch und nöcher:

  • Beim Erkennen der neuen SSD.
  • Beim Partitionieren.
  • Beim Neuinstallieren.
  • Beim Backup zurückspielen.

Ich habe das Problem deshalb vorübergehend mal so gelöst:

20210317_macbook_air_externe_ssd.jpg

Ein externes Laufwerksgehäuse mit der WD-SSD drin plus ein paar Streifen Panzerband.

Man braucht zwar etwas Geduld, aber das Prinzip funktioniert …
:-)

Sonntag, Februar 28, 2021

Nimm das, Opel!

An meinem Corsa war alle paar Jahre mal der Zapper-Schlüssel fällig. Entweder war der Gummi durchgeniffelt oder der Mikroschalter abgebrochen oder schlicht und ergreifend die Batterie leer.
Das war jedes Mal ein Date beim Freundlichen Opelhändler mit einem extra zu bestellenden Teil, einer Anlern-Aktion beim Steuergerät und einer Rechnung kurz vor Dreistellig.

Deshalb bin ich letzte Woche auch etwas erschrocken, als mir mein Leaf angezeigt hat, dass die Batterie im Schlüssel langsam zur Neige geht (zugegeben: so eine Anzeige hatte mein Corsa gar nicht).

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Stellt sich heraus: beim Leaf kann man die Batterie im Schlüssel ohne großartige Hexerei selber wechseln!

Und zwar geht das so: Zuerst drückt man den kleinen Federschieber (eingekringelt) nach außen und zieht den Notschlüssel heraus (krummer Pfeil, Schlüssel liegt daneben). Dann setzt man einen Schlitzschraubendreher an der Aussparung an, die ich mit dem anderen Pfeil markiert habe und hebelt die beiden Gehäusehälften vorsichtig auseinander.

20210223_leafschluessel2.jpg

Et voilà: Schlüssel auf, Knopfzelle drin, Typ CR2025.

20210223_leafschluessel3.jpg

Wenn man grad nix anderes da hat, geht dem Vernehmen nach auch eine CR2032, die hat ja dieselbe äußere Größe aber ist 0,7mm dicker.

Die Aktion ist in fünf Minuten passiert und vor allem ohne Werkstattbesuch machbar.

Nimm das, Opel!
;-)